Das war ein wichtiger Sieg, wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft:
Die Tabelle ist nach wie vor unübersichtlich, aber im Prinzip kann noch jede Mannschaft auf- oder absteigen. Aber schön der Reihe nach.
Gerade bevor ich mich am letzten Samstag auf den Weg Richtung Bahnhof machen wollte, bekam ich ein Telefon vom ML von Gligoric 2 mit der Nachricht, dass wir doch am alten Spielort spielen würden, nachdem er am Dienstag vorher den Spielort bereits das erste Mal gewechselt hatte. Glücklicherweise konnte ich Christoph telephonisch erreichen und Claudio antwortete auf mein Mail schon nach wenigen Minuten. Toni u. Markus konnte ich persönlich informieren, da wir im gleichen Zug nach Zürich fuhren. Christoph gesellte sich unerwarteterweise dann auch dazu.
Pünktlich um 14 Uhr wurden dann die Uhren im Spiellokal von Gligoric gestartet. Im Lokal spielten auch noch zwei Schülermannschaften gegeneinander. Ich konnte es mir nicht verkneifen, auch dort etwas zu kibitzen und mich von dem Phantasieschach, das auf das eine oder andere Brett geblitzt wurde, verzaubern zu lassen.
Nachdem ich Aufstellung unseres Gegners studiert hatte, war mir klar, dass wir es mit einem durchaus schlagbaren Gegner zu tun hatten. Wir waren eigentlich an allen Brettern elomässig klar im Vorteil, ausser am dritten Brett, wo es Claudio mit Urs Binzegger zu tun hatte, der immerhin 1925 Elo auf die Waage brachte. Auch hier wurde geblitzt zumindest von Claudios Seite. Offenbar fühlte er sich bei seinem Sizilianer sehr wohl. Und ich sah eigentlich auch keine grösseren Probleme auf dem sich von Figuren schnell lichtenden Brett. Nach vielleicht einer Stunde stand das Remis schon fest. Claudio hatte seine Mission mit Bravour erfüllt und den ersten halben Punkt ins Trockene gebracht. Er hatte für die ca. 30 Züge lediglich 10 min plus das Inkrement gebraucht. Dieser Start liess sich sehen.
An den beiden Weissbrettern sassen mit Markus und Toni zwei alte Hasen, die wussten, auf was es in der Eröffnung ankommt. Markus Gegner eröffnete auf d4 mit c6 und dann auf e4 mit d6. Da kamen bei mir schon positive Gefühle auf. Markus konnte sofort das Zentrum besetzen und seinen Raumvorteil geschickt nutzen. Auch Toni stand schon nach wenigen Zügen mit einem starken Zentrum klar besser. Das Spiel entwickelte sich auch hier in die richtige Richtung.
Am 1. Brett sah sich Christoph dem sehr erfahrenen Vili Saric gegenüber. Dieser zerzauste nicht gerade Chrioph’s Holländer. Aber Christoph wurde am Königsflügel so eingeschnürt, dass ich fürchtete, ich müsste für ihn ein Sauerstoffzelt aufstellen. Glücklicherweise konnte er sich aber dann doch einigermassen aus der Umklammerung befreien. Mit einem vielleicht nicht ganz dichten Läuferopfer gegen zwei Bauern, schaffte er es dann in eine nicht abzulehnende Zugwiederholung abzuwickeln. Der unrochierte weisse König zahlte für den Bauernsturm am Königsflügel mit seiner Hilflosigkeit, sichere Gefilde aufzusuchen. Nach etwas mehr als 2h standen die erhofften Remis an den Schwarzbrettern schon fest. Mittlerweile konnte sich Markus zwei Mehrbauern sichern und Toni hatte seinen Gegner zu einem Befreieungsopfer provoziert, das aber keine Früchte trug, zumal Toni die Dame und die meisten anderen Schwer- u. Leichtfiguren tauschen konnte. Mit Turm u. Springer gegen Turm und Mehrbauern war jede Gegenwehr zwecklos, was sein Gegner nach einigen nutzlosen Zügen ebenfalls einsehen musste. Da Markus seine Partie in einem Endspiel mit Springer u. Turm gegen Springer u. Turm bei einem Mehrbauern ebenfalls souverän in einen Sieg konvertierte, stand das Resultat von 3:1 zu unseren Gunsten fest.
Hier die Einzelresultate:
Vili Saric (1876) - Christoph Sterkman (1983) 0.5 : 0.5
Abbas Khalil (1867) - Toni Riedener (2052) 0 : 1
Urs Binzegger (1925) - Claudio Caduff (1864) 0.5 : 0.5
Kalsang Lama (1763) - Markus Eichenberger 0 : 1
Ich danke allen eingesetzten Spielern für ihren famosen Einsatz und hoffe, dass wir den Schwung in die nächste Runde gegen Zürich 4 mitnehmen können. Wenn wir da punkten, sollten wir eigentlich bereits gerettet sein.
(Hugo Ensmenger)