Es war kein Aprilscherz, der Match hat am 1.4. gegen Réti 3 stattgefunden, und die Saison SGM 2023 wurde damit beendet.
Den erhofften Sieg und damit eine Verbesserung in der Tabelle gab es leider nicht. Wir mussten eine empfindliche 1.5:4.5 Niederlage einstecken. Somit gingen die letzten drei Runden allesamt verloren. Das sollte definitiv nicht zur Gewohnheit werden!
Hier die Einzelresultate:
Toni Riedener (1989) |
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Anselm Schönbächler (1940) |
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½-½ |
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Claudio Caduff (1826) |
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Martin Fuchsberger (1926) |
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0-1 |
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Christoph Sterkman (1945) |
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Lluis Uso i Cubertorer (1874) |
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0-1 |
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Mario Bobbià (1788) |
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Raphael Steiner (1849) |
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0-1 |
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Hugo Ensmenger (1824) |
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Christian Suter (1837) |
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½-½ |
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Markus Eichenberger (1862) |
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Sebastian Curi (1795) |
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½-½ |
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Elomässig war der Match auf Augenhöhe. Trotzdem hatte eigentlich nur Toni reelle Siegchancen. Aus dem angenommenen Damengambit hatte er trotz einem Minusbauern (das ist nichts Unnormales im Angenommen Damengambit) eine sehr aktive Stellung herausgeholt, die eigentlich so stark war, dass er sie hätte gewinnen müssen. Schwarz konnte sich aber gerade noch in ein Endspiel mit Minusbauer retten und dieses auch noch nach knapp 5h Spielzeit halten können. Schade! Auch ein Sieg hätte aber an der Niederlage nichts geändert. Die Bretter 2 bis 4 gingen nämlich allesamt verloren, bevor wir überhaupt etwas Zählbares erreichen konnten. Den Anfang machte Mario mit seiner Aufgabe bereits nach 17 Zügen. Es war nicht seine Woche, wie er selber resümierte (am Mittwoch zuvor passierte im in der VM bereits nach 10 Zügen ein Riesenbock). Schach kann manchmal einfach nur brutal sein. Aber Kopf hoch Mario! Deine Zeit wird garantiert wieder kommen.
Die Partie von Christoph hatte ich nicht auf dem Radar, weshalb ich hier auf Einzelheiten verzichten muss. Auch Claudio’s Partie habe ich leider nicht gross mitbekommen. Laut seiner Aussage hätte er aber den entscheidenden Bauernverlust vermeiden und Remis im Endspiel halten können. Manchmal entscheiden halt die kleinen Dinge. Für den ersten Teilerfolg sorgte Markus. Seine Partie konnte ich etwas mitverfolgen, da er neben mir sass. Hier hatte ich eigentlich zu keinem Zeitpunkt Angst, dass Markus verlieren könnte. Wie immer spielte er sehr solide und erreichte sein 3. Remis im dritten Spiel. Damit blieb er als Einziger ungeschlagen.
Für das dritte Remis zeichnet sich der Schreibende veranantwortlich. Bis zum 13. Zug hatte ich eigentlich alles im Begriff, bis ich mich zu einem unnötigen Springermanöver entschloss, dass mir mehr Kontrolle über die schwarzen Felder im Zentrum hätte bringen sollen. Aber stattdessen sorgte ich für eine veritable Bauernlawine am Königsflügel, die mich fast den schwarzfeldrigen Läufer gekostet hätte. Ich konnte mich wenigstens hier auf meine Verteidigungskünste verlassen und die Partie ausgleichen. Nachdem die Bauernlawine neutralisiert war und die Stellung für Weiss schon wieder vorteilhaft aussah, kam der nächste Bock mit einem höchst dubiosen Bauernopfer im Zentrum. Ich weiss nicht warum, aber in der Folge spielte mein Gegner super ängstlich, obwohl die Blechmaschine einen Vorteil von +6 für Schwarz anzeigte. Jedenfalls liess er ohne Not eine dreimalige Zugwiederholung zu. Uff, das war Riesenglück, aber insgesamt wohl aus er Psychologie des Spiels heraus ein verdientes Remis. Zum Nachahmen aber definitiv nicht empfohlen.
Ich hoffe, dass es trotz der Mannschaftsniederlage niemand bereut hat, an diesem Tag aufzustehen. Jedenfalls wurde beim anschliessenden Abendessen emsig Partien analysiert und so etwas wie „Trauerarbeit“ geleistet. Sicherlich hat das gute Essen und das eine oder andere Bierchen auch noch geholfen, dass keine Weltuntergangsstimmung aufkam. Schön war, dass auch die erste Mannschaft mit Kevin und Albert (dieser sogar mit seinem Sohn) vertreten war. Von der 2. Mannschaft waren eigentlich alle mit Ausnahme von Thomas (Klassentreffen) anwesend, die in der nun bereits vergangenen SGM Saison regelmässig eingesetzt wurden. Auch Dani liess es sich nicht nehmen, zu uns zu stossen, nachdem er am Rotseelauf für einen geregelten Ablauf beim Parkieren und Transfer an den Start gesorgt hatte und deshab gar nicht gespielt hatte.
Das Ganze darf natürlich nicht ohne ein „kleines“ Resümee enden. Aber hier zuerst noch die Resultate der 7. Runde und die Abschlusstabelle:
Nach einem tollen Beginn mit einem Sieg und zwei Unentschieden gegen sehr starke Gegner (Remis gegen Zug den Gruppensieger u. Aufsteiger!), kam dann gehörig Sand ins Getriebe. Was dafür die Gründe sind, kann ich nicht sagen. Mir scheint aber, dass es am Anfang leichter ist, zu Punkten zu kommen als am Schluss, wenn die gefährdeten und die im Aufstiegsrennen befindlichen Mannschaften alles versuchen, zu den benötigten Punkten zu kommen. Da wird halt verbissener um jeden Punkt gefightet. Glücklicherweise hatten wir in der ersten drei Runden unsere Hausaufgaben gemacht und die nötigen Punkte für den Klassenerhalt eingetütet. Wir waren sogar auf dem zweiten Platz nach drei Runden. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn wir noch etwas länger hätten vorne mitreden können. Unter dem Strich bin ich trotzdem zufrieden mit der Leistung des Teams. Wie immer konnte ich mich auf euch verlassen, wenn es knapp wurde, weil ich mehr Leute als üblich an die erste Mannschaft abgeben musste. Aber so ist das halt, wenn man „nur“ die zweite Mannschaft ist. Die erste Mannschaft hat immer Priorität. Es ist aber nicht so, dass wir nur gegeben haben. Erinnert sei beispielsweise daran, dass Lukas Fischer gegen Zug einen feinen Sieg geholt hat, der uns das 3:3 bescherte. Ich hätte auch noch Kevin in der zweitletzten Runde einsetzen können, verzichtete aber darauf, weil da bereits alles entschieden war. Was mir sicher auch noch in Erinnerung bleiben wird, ist der überraschende Sieg von Memeth Haxhosaj in der 1. Runde gegen Walter Zollinger und für ein 3:3 sorgte, aber auch der Sieg von Roman Deuber gegen Markus Regez, obwohl der Wettkampf trotzdem verloren ging. Es sind aber nicht nur die Siege einzelner Spieler, die den Erfolg ausmachen, sondern die Bereitschaft aller, sich mit Leib und Seele in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Das tönt jetzt ein bisschen gar dramatisch. Aber ohne diese Bereitschaft geht es nicht. Wenn das nötige Wettkampfglück dazu kommt, sollten wir auch nächste Saison wieder Erfolg haben. Aber schauen wir nicht zu weit in die Zukunft und warten wir einmal ab, in welche Gruppe es uns nächste Saison verschlagen wird.
Ich werde mich auch nächstes Jahr wieder als Mannschaftsleiter zur Verfügung stellen, ausser jemand anderer möchte das Amt unbedingt übernehmen. Dann finde ich, dass wir das Abschlussessen wieder durchführen sollten.
Zum Schluss möchte ich mich recht herzlich bei euch allen für das entgegen gebrauchte Vertrauen und für den tollen Einsatz Runde für Runde bedanken! Auch in diesem Jahr kamen wir ohne eine Forfait Niederlage durch die Meisterschaft.
Allen, die die SMM spielen, wünsche ich einen guten Start. Ich melde mich in Sachen SGM wieder, sobald die Planung für die Saison 2023/2024 startet.
Hugo Ensmenger
ML Team 2, SGM
DIe erste Mannschaft ging mit grossen Zielen in die 4. Runde. Nur mit einem Sieg gegen Réti konnten wir die Aufstiegschancen intakthalten. Daraus wurde leider nichts. Leider habe ich wenig von den Partien mitbekommen, da ich mit meiner eigenen Stellung genug zu tun hatte. Daher nur ein Kurzbericht.
Zuerst ging plötzlich bei Sebastian einiges an Material verloren - 0-1. Rambert an meinem Nachbarbrett stand nach meinem Gefühl immer etwas komisch. Rambert selbst meinte, er hätte vielleicht zwischenzeitlich besser gestanden. Plötzlich entfaltete Schwarz aber ziemliche Intiative, und die schwarzen Figuren standen aggressiv um den schwarzen König herum. Zum Glück konnte er die Partie remis halten. Samuels Stellung gefiel mir eigentlich zwischenzeitlich noch. Gerüchteweise lief er später in einen hübschen Mattangriff. Lubo erreichte in der Zwischenzeit ein Remis, und auch Alberts Partie endete nach einigem Hin und Her in einem scharfen Sizilianer mit dem gleichen Resultat. Gegen FM Jonas Wyss sicher eine starke Leistung. Dann gingen auch die Partien von Aleks und Kevin an 1 und 2 verloren, und schliesslich sass ich beim Stand von 1.5-5.5 allein mit meinem Gegner am achten Brett und war ein wenig unglücklich.
Nach gewagter Eröffnung hatte ich mich freigekämpft und sogar durch eine kleine Taktik in Zeitnot einen Bauern gewonnen. Ich unterschätzte aber die Chancen des Gegners gegen meinen König. Er konnte mit seiner Dame zum Königsflügel vordringen und schliesslich Dauerschach erzwingen. Remis und damit 2-6.
(Frank Neubert)
Nach hartem Kampf ging der Wettkampf gegen das leicht favorisierte Nimzowitsch 2 mit 2:4 verloren. Mit etwas mehr Wettkampfglück hätte es auch durchaus zu einem 3:3 kommen können.
Aber der Reihe nach. Nach gut 2 Stunden war es Mario, der seine Partie leider mit einem negativen Resultat beendete. Er war bereits angeschlagen ans Brett gesessen, wollte sich aber durchbeissen. Wir werden aber alle nicht jünger. Im Alter von 30 hätte er die Nachwehen der Grippe noch locker abgeschüttelt. Das gelang heute leider nicht. Seine Partie hätte durchaus anders ausgehen können, wie ich aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr. Nicht viel später kam die zweite Hiobsbotschaft. Roman musste, am 1. Brett spielend, ebenfalls einen Nuller notieren. Er liess sich auf einen recht komplizierten Sizialianer ein, wo er bereits im 7. Zug nicht die richtige Fortsetzung fand. Die Taimanov-Variante hat über 1000 Untervarianten, welche kaum eine Zugumstellung erlauben. An den anderen Brettern wurde über fünf Stunden gekämpft, bis die vier Remis feststanden. Am ehesten hatten Toni und vor allem Dani Siegchanchen. Dani brauchte aber zu viel Zeit, um das Mattnetz erkennen zu können, in das sich sein Gegner hineinmanövrierte. Toni konnte trotz Mehrbauer in einem gleichfarbigen Läufer Endspiel nicht mehr als einen halben Punkt herausholen, obwohl er zwischenzeitlich den gegnerischen König auf dem Feld hin und her jagte, als die Damen noch auf dem Brett waren. Claudio und Markus spielten sehr solide, weshalb die beiden Remisen nicht überraschend kamen.
Hier die Einzelresultate:
1 |
Roman Deuber |
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Felix Schwab |
0-1 |
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2 |
Daniel Portmann |
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Urs Martin Egli |
½-½ |
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3 |
Toni Riedener |
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Thomas Heinsius |
½-½ |
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4 |
Claudio Caduff |
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Max Schultheiss |
½-½ |
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5 |
Markus Eichenberger |
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Heinz Vifian |
½-½ |
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6 |
Mario Bobbià |
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Tommaso Martelli |
0-1 |
In der 5. Runde vom 25. Februar werden wir pausieren. Die nächste Runde für uns findet demnach erst wieder am 18. März in Zürich gegen Wollishofen 2 statt. Da dann unsere erste Mannschaft pausiert (diese haben übrigens mit der heutigen 2:6 Niederlage gegen Aufsteiger(mit)favorit Réti all ihre Aufstiegsträume begraben müssen), versuche ich den einen oder anderen noch spielberechtigten Spieler aus der 1. Mannschaft ins Boot zu holen. Um sicher nicht abzusteigen, müssen wir in den verbleibenden zwei Runden noch punkten. Voraussichtlich wird Kevin Cremer unser Team verstärken, was er selber angeboten hat. Eine sehr nette Geste, wie ich finde.
(Hugo Ensmenger)
Wir starteten das Heimspiel mit einem Punkt Vorsprung: Zürich musste kurzfristig mit einem Ausfall leben und daher das letzte Brett freilassen. Dadurch kam ich als Mannschaftsleiter zu einem spielfreien Punkt und einem wohl anstrengenderen Nachmittag als wenn ich selbst gespielt hätte…
Nach wenigen Zügen stand Rambert an Brett 7 anrüchig, einige weitere Minuten später schon sehr schlecht, so dass der Ausgleich drohte. Den «besorgte» aber zunächst Olaf an Brett 5, der im Mittelspiel im Zentrum eine Taktik übersah und dadurch etwas zu viel Material einstellte. An allen weiteren Brettern zeichnete sich für mein Laienauge kein wirklicher Trend ab, was sich angesichts der schlechten Stellung an Brett 7 nicht gut anfühlte. Die verbesserte sich aber allmählich, weil Ramberts Gegner die gewinnbringenden Fortsetzungen nicht fand oder ihnen nicht traute.
Davide an Brett 1 spielte aktiv und erhielt bald starken Angriff am Königsflügel, dem sich der Gegner nur durch Flucht des Königs nach d8 entziehen konnte. Dann fand Davide aber nicht die stärkste Fortsetzung, die nach eigener Aussage im Turmschwenk a1-a4-c4 bestanden hätte. Im Endspiel hatte er dann die Qualität für drei Bauern, hielt das aber aufgrund der Aktivität seiner Türme unproblematisch remis.
Bei Aleks an 2 war mir vieles unklar. Die Stellung schien komplex und Aleks’ Zeit wurde knapper und knapper. Er wehrte die Angriffsversuche seines Gegners ab und entwickelte selbst gefährliche Drohung auf der offenen e-Linie. Der Gegner wehrte sich erfolgreich, und so stand bald ein totremises Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und eine Minusbauern für Aleks auf dem Brett, das sich der Gegner noch eine ganze Weile lang zeigen liess.
An Brett 3 spielte Dani, der seinem Gegner freiwillig etwas Luft liess, weil dieser keine guten Felder für seine Figuren hatte. Er blieb dafür letztlich mit etwas mehr Aktivität und tauschte in ein Endspiel mit weissfeldrigen Läufern ab, wo die eigenen Bauern auf schwarzen Feldern goldrichtig standen und sich die Möglichkeit ergab, einen Freibauern am Damenflügel zu bilden. Ob das zum Gewinn reichte? Mehr dazu gleich.
Samuel an Brett 4 verteidigte sich erfolgreich gegen die gegnerischen Angriffsbemühungen, und die Partie endete in einem dauerschachigen Damenendspiel – remis.
Inzwischen hatte Rambert seine Partie an Brett 7 – wir erinnern uns: er stand zwischenzeitlich auf Verlust – gewonnen! Alle noch laufenden Partien durften gern Remis enden, da wir einen mehr auf dem Konto hatten…
Bei Sebastian an 6 entwickelte sich die Partie in sehr ruhigen Bahnen. Aus einem Doppelläuferendspiel tauschte sein Gegner die schwarzfeldrigen Läufer ab. Es ergab sich ein Endspiel mit weissfeldrigen Läufern, wo die eigenen Bauern auf schwarzen Feldern goldrichtig standen und sich die Möglichkeit ergab, einen Freibauern am Damenflügel zu bilden. Ob das zum Gewinn reichte? ... Äh, hatten wir das nicht schon? Ach ja, an Brett 3. Die beiden Endspiele liefen noch sehr lange. Des Mannschaftssieges war ich mir inzwischen sicher, aber unklar war, wie hoch er ausfallen würde. Dass schliesslich sowohl Dani als auch Sebastian ihre Partien gewinnen konnten, hatte ich ehrlicherweise nicht erwartet. Umso erfreulicher aber, dass wir letztendlich mit 5.5 zu 2.5 gewinnen konnten.
In der dritten Runde steht das nächste Highlight an: Die erste Mannschaft des Klubs absolviert gegen Triesen (LI) ihren ersten internationalen Pflichtspieleinsatz…
Frank Neubert (Captain Team 1)
Es war ein sehr erfreulicher Samstagnachmittag, den ich als nichtspielender Mannschaftsleiter erleben durfte. Obwohl Letzi nicht mit allen Cracks (es fehlte u.a. M. Maffioli) stellten sich doch vier Spieler mit über 1900 Elo. Auf unserer Seite hatten wir auch nicht mehr zu bieten. Das versprach doch einen spannenden Wettkampf.
Nach der Eröffnungsphase bewahrheitete sich die Ausgangslage. An keinem Brett hatten wir nennenswerte Vorteile, obwohl die Stellungen z.T. sehr spannend aussahen.
Unser Teamsenior Mario nahm diesmal am ungewohnten letzten Brett Platz. Er sollte schliesslich auch einmal die Chance haben, nicht das „Kanonenfutter“ spielen zu müssen. Seinen Gegner kannte ich aus der letzten Saison, als ich ihn in der 6. Runde besiegte. In der Zwischenzeit hatte er es aber immer noch nicht in die Führungsliste geschafft. Seine Einschätzung liegt aber bei 1850. Weiss spielte eigentlich nicht schlecht und wickelte in ein für ihn klar besseres Endspiel ab. Dann aber spielte er einen fatalen Springerzug, der eine tödliche Fesselung des Springers zuliess. So konnte Mario das Score nach zwei Stunden Spielzeit eröffnen. Stand: 1:0 für uns.
Es dauerte dann eine Stunde bis die nächste Entscheidung fiel. Am ersten Brett hatte es Roman mit dem Mannschaftsleiter Fynn von Kistowski zu tun. Dieser hat erst 18 gespielte Partien auf seinem Konto, wovon allerdings nur drei verloren gingen. Sicher kein zu unterschätzender Gegner, da er bereits 1905 Punkte auf die Elo-Waage bringt. Es entwickelte sich dann auch eine sehr interessante Partie (Caro-Kann mit Vorstoss Variante), wo beide bis zum 13. Zug von Weiss auf wenig bekannten Pfaden wandelten. Zu diesem Zeitpunkt lag Schwarz sogar leicht im Vorteil. Aber das heisst in solchen Partien nichts. Nachdem es zu einer Tauschorgie inkl. Damentausch kam, stand die Partie nach 17 Zügen komplett ausgeglichen. Als es dann etwas taktisch wurde, verlor Schwarz komplett den Überblick und stellte eine Figur ein. Neuer Stand: 2:0 für uns.
Am fünften Brett entwickelte sich ebenfalls eine höchst interessante Partie in einem Damengambit (mit Abtausch auf d5), nachdem Christoph im 13. Zug einen Läufer auf e6 geopfert und dafür zwei Bauern und einen vielversprechenden Angriff erhalten hatte. Schwarz musste sich schon präzis verteidigen, um das Gleichgewicht halten zu können. Dies tat Schwarz dann auch eine Zeit lang recht gut, kam sogar in klaren Vorteil, aber brach dann doch ein. Im 23. Zug spielte Schwarz einen fatalen Königszug und gestattete Weiss eine höchst unangenehme Fesselung, die allerlei taktische Wendungen zuliess. Das war des Guten zuviel. Christoph konnte die Figur wieder zurückerobern, was faktisch den Sieg bedeutete, da die Verteidigung von Schwarz kollabierte. Der Mut von Christoph hat sich wieder einmal ausbezahlt. Stand: 3:0 für uns.
Nach diesem Zwischenstand konnte ich beruhigt der Dinge harren, die da kamen, wusste ich doch, dass in den verbliebenen drei Partien mindestens ein Remis erreicht werden kann. Da verdarb mir auch die Niederlage von Claudio die gute Laune nicht, auch wenn diese nicht unbedingt zwingend war. Aber sein Gegner, Werner Brunner, wickelte in ein für ihn günstiges Turmendspiel ab, wo er seine 2025 Elo ausspielen konnte. Neuer Stand: 3:1.
Wir kommen nun zum zweiten Brett, wo sich Wunderliches tat. Ich weiss nicht, ob es daran lag, dass Dani Portmann dort sass, oder weil hier einfach zwei Spieler Lust auf ein unkonventionelles Spiel hatten. Schon die Erföffnung war ungewöhnlich: 1. e4 c5; 2. d4?!. Der Zug 2.d4 ist der vierthäufigst gespielte Zug. Weiss führte anscheinend etwas im Schilde. Nach 2. …cxd4 kam c3. Na also – das Morragambit. Das war sicherlich auch eine Überraschung für Dani. Trotzdem kam er gut aus der Eröffnung heraus, obwohl sein König in der Mitte gefangen war. Die Bauern e7, f7, f6 boten genügend Schutz. Und wenn man die Damen tauschen kann, steht der König in der Mitte sogar optimal. Der Damentausch kam, aber damit kamen auch die Probleme. Dani fand nicht den richtigen Weg und mövrierte sich Zug für Zug in eine höchst unangenehme Lage. Jedenfalls stand er um den Zug 31 auf Verlust. Dieser Meinung war wohl auch Dani’s Gegner. Nachdem dieser den h-Bauern erobern konnte, machte er sich sogleich an den zweiten heran. Dass dieser vergiftet war, dafür sorgte Dani ein paar Züge vorher. Prompt schnappte die Falle zu und Dani schlug den Läufer, der den Turm deckte, mit seinem Turm, so dass dieser fast vom Brett fiel. Da hatte sich wohl etwas Energie angestaut. Dani verwertete die Mehrfigur dann souverän. Neuer Stand: 4:1.
Damit lag es an Toni, für das Schlussresulat zu sorgen. Er musste sich mit dem aufstrebenden Michal Svagerka auseinandersetzen. Dieser machte ihm das Leben dann auch nicht einfach und nahm das Damengambit, das Toni ihm servierte, an und insistierte darauf, den Bauern auf c4 mit c6, a6 und b5 zu behalten. Es schien als ob Schwarz damit nach Ende der Eröffnung durchkam. Aber nachdem Toni anfing, die Bauern am Damenflügel zu bearbeiten, konnte Schwarz seine Unerfahrenheit in solchen Stellungen nicht verbergen. Bereits im 19. Zug stand Weiss auf Gewinn, nachdem Schwarz damit beschäftigt war, sein Loch auf d6 zu stopfen, anstatt Gegenspiel zu organisieren. Die Folge war ein kleines taktisches Gemützel, das als Resultat den Gewinn der Qualität und ein vorteilhaftes Endspiel Turm u. Dame gegen Springer u. Dame mit sich brachte. Toni verwertete das Ganze souverän und sicherte uns den fünften Punkt.
Endstand 5:1.
Ein für mich entspannter Nachmittag ging damit viel zu schnell zu Ende. Beim abschliessenden gemütlichen Abendessen im Restaurant Eule durften (mussten) wir dann das Ganze noch einmal Revue passieren lassen und die Highlights noch einmal geniessen. Besonders die Partie von Daniel Portmann sorgte noch für ausreichend Gesprächsstoff.
Hugo Ensmenger (Captain Team 2)